Der wiederholte Leerstand der Bürgerhausgaststätte in Allendorf/Lumda ist bedauerlich. Es ist gut, dass sich Bürgermeister Thomas Benz für eine Wiederverpachtung einsetzen will. Wenn Bürgermeister Benz sagt „wir müssen in alle Richtungen denken“ und dabei auch die Nutzungs- und Gebührenordnung ins Auge nehmen will, ist dies ein Schritt in die richtige Richtung. Dieser Schritt geht aber vielleicht nicht weit genug, werden die technische Ausstattung des Saales und die sanitären Anlagen im Bürgerhaus außen vor gelassen. Seit Jahren fordert die CDU-Fraktion in der Stv.-Versammlung den Bau einer behindertengerechten Toilette, sowie den Ausbau der Kommunikationstechnik im Saal, wie sie übrigens nur durch eine Wand getrennt, in den Räumen der Feuerwehr vorhanden ist. Dies würde sich jetzt im Zuge der brandschutztechnischen Ertüchtigung des Bürgerhauses anbieten. Alle unsere diesbezüglichen Anregungen und Anträge sind bis dato im „Geschäftsgang“ der Verwaltung verhallt. Einziger Lichtblick: Die Stadt hat es geschafft, im großen Saal des Bürgerhauses einen Beamer zu installieren. Das ist ein großer Schritt für Allendorf, aber zu wenig, um das Bürgerhaus Allendorf für neue Angebote über das Maß von Familienveranstaltungen und den Nikelsmarkt hinaus wettbewerbsfähig und für neue Nutzer interessant zu machen. Denn eines muss auch Bürgermeister Benz sehen: Den Wettlauf bei Familienfeiern und Vereinsfesten im Bürgerhaus hat man seit Jahren innerorts verloren bzw. hergeschenkt. Stöbert man durch diverse Internetseiten örtlicher Vereine, trifft man auf Angebote von Räumlichkeiten, die sich moderat unter den Nutzungspreisen für das Bürgerhaus Allendorf bewegen, also billiger sind und in puncto Service und Ausstattung dasselbe, wenn nicht ein Vielfaches bieten.

Es gilt also neue Wege zu gehen und für das Bürgerhaus Alternativen zu entwickeln, die sich von vorhandenen Angeboten abheben. Mittel zur Finanzierung diese Upgrades sind aus Sicht der CDU-Fraktion vorhanden. Die Stadtverordnetenversammlung müsste sich nur entscheiden Grundstücke, die für einen Busbahnhof reserviert sind, zu veräußern. Mit seinem Anschluss ans Breitbandnetz bietet sich Allendorf vom einstigen Bauerndorf (Manfred Lotz in der GAZ vom 5. 10., Seite 33) zum attraktiven Standort für Dienstleister an und sollte seine Infrastruktur weiter ausbauen.

Stattdessen ermuntert Thomas Benz, als einziger Bürgermeister im Lumdatal, weiterhin die Lumdatalbahn-Aktivisten mit vagen Zusagen. Neueste Idee ist eine Buslinie von Kirchhain (Marburg-Biedenkopf) durch den Ebsdorfergrund via Bahnhof Allendorf (Lumda) nach Reiskirchen. Man fragt sich nur: „Wieso soll man am Bahnhof Kirchhain in den Bus und nicht den Zug einsteigen, um nach Gießen oder Frankfurt zu kommen?“

Es wird erneut deutlich, dass Allendorf (Lumda) sich selbst blockiert und Innovationen verschließt. Schade nur, dass die Bürgerinnen und Bürger dies mit ihren Steuergeldern teuer bezahlen.

« Stadt verdient Comedy-Preis Dauerbrenner Lumdatalbahn »